Am Samstag standen die beiden Spiele gegen den Tabellenersten Vf Ethos Riesa I und den direkten Tabellennachbarn VfL Pirna-Copitz 07 II an. Heimrecht hatte der Ligaprimus. Im Hinspiel am ersten Spieltag mussten wir uns schon mit 0:3 geschlagen geben. Ein Blick auf die Kaderliste ließ unsere Siegchance auch nicht gerade steigen. Zwar waren wir auf der Zuspielerposition nominell dreifach besetzt, jedoch hatten wir verletzungsbedingt auf keiner weiteren Position einen Wechselspieler. Da auch unser etatmäßiger Libero verletzt ist, durfte sich Jussi mal wieder auf dieser Position beweisen.
Im ersten Spiel des Spieltages konnte sich Ethos die drei Punkte verdient gegen Pirna sichern. Zwar gaben sie zunächst noch den ersten Satz überraschenderweise mit 13 Punkten ab, konnten dann aber ihre Überlegenheit deutlich ausspielen und Pirna mit 3:1 besiegen (13:25, 25:12, 25:13, 25:18).
Unser erstes Spiel haben wir begonnen mit Kapitän Jojo im Zuspiel, Matze und Robbie auf Außen, Oskar auf Dia und Lucas und Georg über Mitte. Jussi blieb wie angesprochen die Libero-Rolle. Fabi war so der einzige wirkliche Auswechselspieler.
Die Anfangsphase des ersten Satzes konnten wir sehr ausgeglichen gestalten (7:7). Durch ein paar schöne Angriffe und ordentlich Bewegung im Hinterfeld ließen wir Riesa zu keinem Zeitpunkt wirklich davonziehen (18:18). Erst eine wirklich schlechte Annahmeserie unsererseits entschied diesen ersten Satz. Es gelang uns trotz eines kurzen Aufbäumens nicht mehr, den vier-Punkte-Rückstand kurz vor Schluss aufzuholen (19:23, 22:25).
Für den zweiten Satz brachte der Trainer dann Fabi für Jojo. Prinzipiell ließ sich ähnliches wie im ersten Satz beobachten. Wir haben gut begonnen, konnten mit Riesa mithalten und uns immer mal eine kleine Führung erarbeiten. Dann kam wieder eine gute Aufschlagserie des Gegners oder, wahrscheinlich treffender, eine schlechte Annahmeserie unsererseits und die Anzeigetafel zeigte ein 12:8. Diesmal hatten wir aber noch genug Zeit das Ruder rumzureißen. In der Folge gelangen uns einige schön herausgespielte aber auch wichtige glückliche Punkte und so konnten wir das Spiel wieder offen und spannend gestalten (18:15). Leider mussten wir uns aber auch in diesen Satz geschlagen geben, diesmal in der Verlängerung durch ein 25:27.
Also musste der dritte Satz her, wenn wir hier satztechnisch noch einmal aufs Scoresheet kommen wollten. Das Wechselspiel auf der Zuspielerposition ging da munter weiter und so starteten wir wieder mit Jojo in den wichtigen dritten Satz. Diesen konnten wir von Beginn an besser gestalten als die beiden zuvor. Durch eine kämpferisch gute Leistung in der Feldabwehr und einem geduldigen und variablen Angriffsspiel konnten wir Riesa den gesamten Satz über auf einem gesunden Abstand halten (9:6, 16:11, 19:15). Punktetechnisch wurde es zu keinem Zeitpunkt in diesem Satz so wirklich knapp, was sicherlich auch an Ethos zu diesem Zeitpunkt lag. Den Satz konnten wir mit 25:22 für uns entscheiden.
Man könnte meinen, dieses Ergebnis gibt uns nochmal einen extra Schub für die nächste Aufgabe, denn wenn wir so spielen, können wir hier auch Punkte mitnehmen. Aber aus mir unerfindlichen Gründen, lief überhaupt nichts zusammen. Wir standen hinten viel zu fest, es kam selten eine saubere Annahme und wenn doch, dann wurde das am Netz nicht genutzt. Die Köpfe hingen tief, die Stimmung war raus. Auch der Wechsel Jojo für Fabi, den es wohl am wenigsten trifft, konnte hieran nichts ändern. Vielleicht sollten wir demnächst mal mehr für den mentalen Bereich trainieren, denn hier sind wir schon häufiger mal negativ aufgefallen. Warum kommen wir in solchen Momenten nicht aus dem Loch raus? Wir haben ja schon gezeigt, dass wir einen schönen Ball spielen können, aber eine Antwort auf die Frage haben wir noch nicht gefunden.
Den Satz haben wir jedenfalls verdient verloren mit 16:25 und somit auch das Spiel beim Tabellenführer mit 1:3. Am kommenden Spieltag kann Riesa also im direkten Duell mit dem Zweiten, dem SSV Heidenau I, den Aufstieg perfekt machen, wir wünschen viel Erfolg.
Das zweite Spiel möchte ich eher kürzer zusammenfassen und aus unserem Mannschaftschat zitieren. Auf die Frage was los war, gab unser Trainer die folgende passende Antwort: „Nichts war los.“ Und das beschreibt unser Spiel gegen Pirna vollumfänglich. Pirna war nicht zu gut, wir waren einfach zu schlecht. Vielleicht haben wir uns in der langen Pause beim Einschlagen zu sehr ausgepowert oder die vielen Süßigkeiten haben dem ein oder anderen auf den Magen geschlagen oder ich habe als Co-Trainer einfach vollkommen versagt — was auch immer es war, es wollte einfach nicht laufen bei uns. Die ersten 10, 15, 20 Ballwechsel konnten wir zwar in jedem Satz noch ausgeglichen gestalten, aber ab dem Moment ging es häufig dahin. Wir müssen uns eingestehen, dass Pirna-Copitz an diesem Tag einfach besser war als wir und so verdient die drei Punkte mitgenommen hat.
Wir gucken jetzt einfach auf den nächsten und gleichzeitig letzten Spieltag für diese Saison. Da geht es für uns noch ein letztes Mal gegen Heidenau und Graupa. Auf das wir mit einem guten Gefühl die Kästen zum Saisonabschluss vernichten können! Ach, machen wir uns doch nichts vor, das werden wir so oder so machen. Also bis dahin.
Statistik:
Vf Ethos Riesa I – VSV GW Dresden-Coschütz II – 3:1 (25:22, 27:25, 22:25, 25:16)
VfL Pirna-Copitz II – VSV GW Dresden-Coschütz II – 3:0 (25:21, 25:20, 25:16)
VSV GW Dresden-Coschütz II: Matthias Bretschneider, Justus Czarnikow (L), Robert Freytag, Johannes Fröbel (C), Georg Gallenmüller, Fabian Heinek, Lukas Kroehnert, Oskar Weise, Veikko Hecht (Trainer), Kevin Wicklein (Co-Trainer)
Text und Bilder: Kevin Wicklein